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Marys Tagebuch
Vorwort
Meine Schulzeit war vorbei und ich hoffte nach dem Umzug zu meiner Oma, dass mir ein tolles Studentenleben bevor stünde. Ich erwartete Partys ohne Ende, es sind schließlich die letzten Schulferien meines Lebens, und die musste man einfach genießen. Doch wer kann mit 18 Jahren wirklich sagen, wie sein Lebensweg verläuft? Kann man die gewollte Richtung beibehalten oder kommt man im Laufe seines Lebens in einen Kreisverkehr und weiß nicht, welchen Weg man einschlagen soll, um an sein gewünschtes Ziel zu kommen? Ich, Mary Meyers, aus der sächsischen Provinz, wusste was ich will. Bis jetzt fuhr ich in Begleitung meiner Eltern auf der Straße des Lebens immer nur geradeaus. Nun bin ich umgestiegen, fahr ab jetzt in meiner eignen Spur. Dachte ich. Doch nun stehe ich hier fassungslos auf einer Wiese und blicke entsetzt in die Richtung, in der bis jetzt das Haus meiner Oma stand. Es ist verschwunden; nicht mehr zu sehen, so, als ob eine riesengroße Tarnkappe übers ganze Haus gezogen wurde. Ich versuche, mich zu orientieren, laufe vorsichtig über die Wiese, stolpere plötzlich über einen Gegenstand, den ich nicht sehe, und verliere den Halt. Im schnellen Fall stoße ich gegen ein unsichtbares Hindernis. Durch meinen heftigen Sturzflug springt eine Tür auf und ich liege unerwartet und zutiefst erschrocken mit meinen Beinen über den drei Treppenstufen und mit dem Oberkörper in Oma Lottis Küche. Wow, was ist hier und jetzt mit mir, beziehungsweise mit dem kleinen Garten nur geschehen? Oma Lotti hatte mir während ihrer Abwesenheit Haus und Hof anvertraut und nichts von einem Wald und einer Wiese im Garten erwähnt. Oder hab ich wieder mal nicht richtig zugehört? Ein Geschehen, unerwartet, irreal, beunruhigend. Und was nun? Vergessen, verdrängen, denn was nicht sein kann, kann nicht sein. Oder bin ich jetzt etwa völlig durchgeknallt? Es graust mir bei dem Gedanken, dass entweder mit mir oder mit dem Garten etwas nicht stimmt. Doch ich kann mich dem unwirklichen Geschehen nicht entziehen. Ich entschwinde in Zeit und Raum und es wird für mich in den nächsten Wochen das Gänseblümchen genauso wichtig werden, wie die Margerite. Graue Sackleinenkleider werden zu meinen modischen Accessoires gehören und ich werde zur Heldin, weil mein dürftiges Wissen über Krankheiten vermutlich ein Leben rettet. Mein Name wird Verwirrung stiften. Ich versinke im Chaos der Gefühle, erlebe meine persönliche Hölle und das einfach nur, weil Männer in meinem Leben plötzlich eine große Rolle spielen. Doch ich will versuchen, diese groteske Angelegenheit in den Griff zu bekommen - und versage vorerst kläglich, ... denn man darf nicht mit dem Schicksal spielen ... und man sollte auf keinen Fall die Geschichte ändern. *****
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Buchmesse Frankfurt Oktober 2013
Lesezelt auf der Frankfurt Buchmesse im Oktober 2013
Buch Wien November 2012
Frankfurt Buchmesse Oktober 2012
Vorstellung "Marys Tagebuch" Leipziger Buchmesse März 2012
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